Lassen Sie uns die allgemeinen Informationen zu Reifen durchgehen. Während wir uns eher auf andere Aspekte der Leistung eines Motorrads konzentrieren, sind Reifen von entscheidender Bedeutung, da alle anderen Komponenten (einschließlich Fahrer und Beifahrer) dank nur weniger Quadratzentimeter Gummioberfläche den Kontakt zur Straße halten.
Reifenfunktionen
Heutige Motorradreifen sind ein Hightech-Produkt, da sie unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Funktionen erfüllen müssen:
Sie müssen flexibel sein, da sie die Hauptkomponente des Dämpfungssystems sind. Gleichzeitig muss das Gehäuse steif genug sein, um den enormen Kräften beim Beschleunigen, Bremsen und bei seitlichen Kräften standzuhalten.
-Sie müssen in der Lage sein, Traktion zu übertragen und gleichzeitig das Fahrzeug in die richtige Richtung zu lenken.
-Sie müssen Stabilität in gerader Linie bieten und gleichzeitig das Neigen in Kurven erleichtern.
-Das Profil muss einerseits möglichst weich sein, um die Haftung zu verbessern, andererseits muss es möglichst langlebig sein, um die Lebensdauer des Reifens so weit wie möglich zu verlängern.
-Sie müssen bei Regen das Abfließen des Wassers ermöglichen und gleichzeitig die größtmögliche Gummioberfläche im Bodenkontakt beibehalten.
All dies wird durch den Einsatz modernster Fertigungstechniken und stets mit Kompromissen erreicht. Deshalb gibt es Reifen, die besser oder spezieller für sportliches Fahren, für nasse Bedingungen, für unwegsames Gelände, für schwerere oder leichtere Motorräder geeignet sind...
Zusammensetzung eines Reifens
Ohne zu sehr in technische Details zu gehen, werde ich kurz die Teile des Reifens erklären:

1. Lauffläche: Dies ist der Teil, der den Kontakt mit dem Asphalt hält. Motorradreifen bestehen typischerweise aus härterem Gummi in der Mitte, um die Traktion zu verbessern, und weicherem Gummi an den Seiten, um das Schrägliegen und den Grip zu verbessern.
2. Das Gehäuse ist eine flexible Struktur aus in Gummi eingebetteten Stahldrähten. Seine Funktion besteht darin, die Last zu tragen und zur Stabilität des Fahrzeugs beizutragen.
3. Wulstring: Er besteht aus einem nicht dehnbaren Stahlkabel, fixiert den Reifen auf der Felge, sorgt für die Abdichtung und überträgt das Motordrehmoment und die Bremswirkung von der Felge auf den Reifen.
4. Innengummierung: luftdichte Schicht aus synthetischem Gummi (je nach Reifen und Felge mit oder ohne Schlauch verwendbar)
5. Gewebe und innere Gummischichten: Sie bestimmen den Reifentyp (Radial- oder Längsreifen) und sorgen für seine wichtigsten Betriebseigenschaften.
Wortsuche... und Zahlen

Reifenhersteller bieten auf den Seitenwänden ihrer Reifen zahlreiche Informationen an. Sie haben sich wahrscheinlich schon öfter gefragt, was all diese Zahlen bedeuten ...
1. Herstellermarke
2. Art der Zeichnung und/oder des Modells
3. „Breite“ oder Nennquerschnitt, metrisch oder Zoll

4. Verhältnis zwischen Breite und Höhe des Reifens
5. Aufbauart der Innenlagen
6. Felgendurchmesser in Zoll
7. Gibt an, dass es sich um einen Reifen für den Einsatz auf Motorrädern handelt
8. Geschwindigkeitscode

9. Gibt an, ob es mit (TT) oder ohne (TL) Schlauch verwendet werden soll
10. Maximale Belastung, die es unterstützen kann

11. Herstellungsland
12. USA-Homologationscode
13. Drehrichtung (Sie können auch angeben, ob es sich um eine vordere (Front) oder eine hintere (Rear) Drehrichtung handelt)
14. Anzahl der Schichten und deren Material
15. Verschleißanzeige: Wenn sich seine Oberfläche mit der des Profils deckt, muss er ausgetauscht werden.

16. Europäischer Zulassungscode
Abschließende Schlussfolgerungen
Nachdem ich nun etwas mehr über unsere Reifen erfahren habe, möchte ich Sie daran erinnern, dass Ihre Reifenwahl nicht rein wirtschaftlichen Erwägungen, sondern Ihrem Motorradtyp und Ihrem Einsatzzweck entsprechen sollte. Es gibt also keine besseren oder schlechteren Reifen, sondern Reifen, die mehr oder weniger gut zu Ihren spezifischen Bedürfnissen passen.
Sie sind außerdem die wichtigste Sicherheitskomponente unseres Fahrzeugs. Daher müssen wir ihren Verschleiß stets überwachen und einmal pro Woche den Reifendruck im kalten Zustand überprüfen. Dieser sollte stets den Herstellerangaben entsprechen. Auf diese Weise halten unsere Reifen länger und bieten maximale Leistung.
Frank Burguera
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